Schamanische Arbeit

Aufgaben

Ein Aufgabenbereich der Schamanen/innen ist die Harmonisierung des Menschen mit der Natur und seinem Lebensumfeld. Damit sind auch die Umwelt, das Pflanzen- und Tierreich gemeint. Aber zu einem wesentlichen Teil geht es um die Ganzheit des einzelnen Menschen mit seiner eigenen geistigen und seelischen Natur. Sind Körper, Seele und Geist in Übereinstimmung herrscht Gleichgewicht, was sich durch Wohlbefinden ausdrückt. Im schamanischen Verständnis hat jedes Ungleichgewicht, jede „Krankheit“ einen geistigen Ursprung. Diesen zu erkennen und den Menschen bei der Wiederherstellung des verlorenen Gleichgewichts oder der Heilung einer Disharmonie zu helfen, ist ein wesentliches Ziel der schamanischen Arbeit.

Vorgehensweise

Um Antworten oder Lösungen für ein Anliegen zu finden, begibt sich der/die Schamane/in in einen anderen, erweiterten Bewusstseinszustand. Ihre Wahrnehmung ist derart sensibilisiert und trainiert, dass er/sie - häufig in Trance - Informationen aus der anderen Welt einholen kann. Er/sie benutzt als Hilfsmittel sogenannte Kraftgegenstände und Symbole. Eines ihrer wichtigsten Hilfsmittel ist die schamanische Trommel, hinzu kommen Rasseln und Räucherwaren, die ihm/ihr unter anderen helfen, in den erweiterten Bewusstseinszustand zu gelangen und ihren Weg durch die geistigen Ebenen sicher zu meistern.

Schamanen/innen bringen Informationen aus der anderen Welt mit, die häufig mit Worten nur schwer beschrieben werden können. Daraus resultiert eine oftmals sehr bildhafte Sprache. Um sich den verschiedenen zu heilenden Ebenen eines Menschen verständlich zu machen, findet der/die Schamane/in außerdem Mittel jenseits der Sprache wie Gegenstände, Bilder, Gesang, Töne, Rhythmen, Gesten und vieles mehr. Dies macht sie in vielen Kulturen gleichzeitig zum Künstler/innen, Musiker/innen, Poeten/innen, Sänger/innen, etc.

Schamanische Kraft

Bei allen Arbeiten wird der/die Schamane/in unterstützt durch geistige Helfer, zu denen er/sie eine starke Beziehung aufgebaut hat, wie zum Beispiel die Kräfte der vier Elemente (Erde, Feuer, Luft, Wasser), der Baumgeister, Ahnen, Krafttiere, Engel und anderen.

Unter Schamanen/innen gibt es zahlreiche Stufen der Kraft: Sie arbeiten auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichen Qualitäten, zum Beispiel unterschiedlichen Krafttieren oder Gottheiten. Hier spielen Initiationen, von denen in der Literatur oder in Erzählungen oft die Rede ist, eine wichtige Rolle. Initiationserlebnisse weihen den/die werdende/n Schamanen/in in höheres Wissen ein und führen zu einer Steigerung der Wirksamkeit ihrer Arbeit. In der Regel gehören hierzu Erfahrungen mit dem Tod, die Informationen über das Jenseits vermitteln.